Die Idee gegen die Schnurreibung

Beim Angeln mit Durchlaufködern war ich aber immer genervt von der Beschädigung des Vorfachs.

Egal welches Vorfach ich ausprobierte, die meisten Köder zerreiben oder zerschneiden die Schnur am

Ende des Köders. Besonders stark, wenn ich kraftvoll jerke. Klar kann man alle 15-30 Minuten das

schadhafte Stück herausschneiden. Aber ich will nicht meine wertvolle Zeit mit Knoten verbringen

und Angst haben, den Traumfisch zu verlieren. Ich kann nicht akzeptieren viel Geld für High-Tech

Schnüre auszugeben – die dann vom Köder zerrieben werden.

So experimentierte ich mit verschiedenen Materialien für eine Schnurführung.

Heute haben meine Köder eine Schnurführung aus PTFE (Teflon).

Die Schnur reibt nicht kaputt. Gar nicht. Null. Überhaupt nicht. Nicht einmal Salz oder Dreck haftet

am Teflon. Man kann – wenn man möchte – stundenlang, tagelang ohne Beschädigung angeln.

Beschädigung der Schnur durch den Köder ist einfach kein Thema mehr.

Lauf und Aussehen - Ich baue Wobbler

Zuerst baute ich vorhanden Köder um. Aber dadurch veränderte ich das Gewicht oder die Außenform. Also kam der nächste Schritt: Die eigenen Köder. Ich war immer mehr überzeugt vom Prinzip Wobbler als von Blinkern. Das ist Geschmacksache – keine Frage. Bei einem Blinker merke ich mehr über die Rute. Schnell kommt das Gefühl, dass die intensive Drehung, der intensive Druck zum Erfolg führt. Meinen größten Fisch habe ich allerdings mit einem Savage Gear Sandaal in Naturfarbe gefangen. Der hat keine extrem starke Bewegung.

Ich glaube: Unerfahrene (oder halb verhungerte) Fische – meistens ja kleinere – fängt man auch mit einem Kronkorken. Die erfahrenen Fische – die schon einiges gesehen haben – fängt man eher mit ungewöhnlichen Ködern oder halt mit möglichst natürlich laufenden und aussehenden Ködern. Das muss nicht richtig sein – es ist aber meine Überzeugung

Die Idee mit den Schwerpunkten (die ist aber nicht neu)

Meine Köder gieße ich aus Harz. Der Harz ist nur wenig schwerer als Wasser. Im Guss kann ich schwere Materialien (ich verwende Stahl) und sehr leichte Materialien (z.B. Hohlkugeln) wo immer ich möchte eingießen. So kann ich Gewicht und vor allem Schwerpunkte bestimmen. Durch das größere Volumen kann ich trotz großem Wurfgewicht den Köder im Wasser schweben oder leicht absinken lassen – ganz wie ich will. Außerdem ist ein Köder, der im Wasser fast schwebt, für den Raubfisch viel besser „einzuatmen“. Ich glaube, dass das Fehlbisse reduziert. Bei manchen Ködern habe ich mit den unterschiedlich schweren Materialien den Schwerpunkt in der Luft (beim Werfen) hinten und im Wasser (durch Materialien die leichter als Wasser sind) vorn. Dadurch läuft der Köder beim Einholen fast waagerecht und beim Spinnstop sinkt er mit dem Kopf voran. Das machen die meisten Köder – vor allem aus Metall gegossen – nicht. Tobiasfische lassen beim Vorwärtsschwimmen den Hintern meist hängen, Richtung Boden schwimmen sie aber kopfvoran. Die anderen Futterfische haben den Hintern gar nicht runterhängen.

Die Idee mit dem Guss im Guss – 3D

Gerne verwende ich eine wirklich dicke transparente Schicht. Hier kann ich mich mit tiefenwirksamen Effekten, halbtransparenten Farben und Glitzer austoben. Die Aussenschicht ist aber glatt und windschnittig.

Man muss Köder unbedingt mal in ein mit Wasser gefülltes Glas anschauen – erst da sieht man den Köder wie der Fisch. Die glänzende Klarlackschicht verschwindet nämlich optisch im Wasser! Dort entscheidet, was unter dem Klarlack ist.

Bei Versuchen mit vielen Schichten Lack zum Abdecken des Glitzers oder Epoxid im Köderkarussel kam es aber mit zunehmender Schichtdicke immer zu Dellen / Unebenheiten. Feine Abweichungen von der gewünschten Form.

Meine Köder sollen für die Wurf und vor allem Laufeigenschaften – und für mein eigenes Auge aber immer glatt, gleich und ohne Dellen sein.

Heute gieße ich die „transparente Schicht“ mit etwa 1mm Dicke in einer zweiten Form um einen Kern umzu. Das ist zwar irre umständlich, aber immer formgleich.

Da Epoxid zäh aber auch sehr kratzempfindlich ist, brushe ich zum Schluss noch eine Schicht Kfz-Lack.